Beim SK Rapid Wien Auswärtsspiel in Arnheim kam es zu massiven Übergriffen durch die niederländische Polizei. Hier ein Erfahrungsbericht.
Am 24.2.2022 wurde unsere Gruppe gegen 17:30 Uhr aus dem gemütlichen Café, in welchem wir uns mit Einheimischen gut unterhalten haben, von ca. 8-10 holländischen Polizisten in Vollmontur grundlos und feindselig vertrieben. Die mitgereisten, anwesenden "Fan"-Polizisten sahen keinen Grund dagegen Einspruch zu erheben und uns zu unterstützen. Sogar der Barbesitzer versuchte zu intervenieren und bestätigte, dass wir erwünschte Gäste wären, was jedoch vollkommen sinn- und erfolglos war. Aufgrund der Aggression, die von der Polizei ausging, beschlossen wir dann individuell zum Stadion zu fahren, statt wie geplant zum gemeinsamen Treffpunkt der Fanszene zu gehen. Beim Eingang ins Stadion wurden wir von den Ordnern übergenau kontrolliert und schikaniert, sogar wegen einer Kniebandage musste ich mich rechtfertigen. Nach dem Spiel wurden alle in Busse verfrachtet und zum Bahnhof gebracht. Dort gab es über Lautsprecherdurchsagen der Polizei den Befehl die Stadt schleunigst zu verlassen. Der Zugang zum Stadtzentrum und den Unterkünften wurde von einer Vielzahl aggressiver Polizisten mit scharfen Hunden ohne Maulkörben versperrt. Auf den Einwand, dass in der Stadt unsere Unterkünfte bzw. Mietautos wären, wurden wir unwirsch mit den Worten "Ihr seid hier nicht mehr willkommen, verschwindet!" angeschnauzt. Sie befahlen uns augenblicklich die Stadt zu verlassen. Der Großteil der Rapid Fans wurde sogleich zusammengetrieben, eingekesselt und beschimpft. Unsere Gruppe wurde in diesem Chaos getrennt. Ein Teil versuchte neben der Sperre vorbei zu gehen, dabei wurden auf die vorne Gehenden sofort die Hunde gehetzt. Eine Person wurde grundlos mit dem Schlagstock niedergeprügelt und am Boden liegend vom Hund angefallen und zerbissen. Im Spital wurden die Bisswunden am Bein vielfach genäht und die Heimreise konnte nur mit Krücken angetreten werden.* Eine zweite Person wurde ebenso geschlagen und ein Finger schwer geprellt. Eine weitere Person kam mit leichteren Biss- und Schlagstock-Verletzungen davon. Alle Verletzten mussten ärztlich versorgt werden. Unsere Freunde im Kessel berichteten danach, dass die Verhandlungen mit der Polizei von einem langgedienten Rapidfan übernommen und geführt wurden, während die szenekundigen Beamten daneben standen ohne den Fans vor Ort behilflich zu sein. * Anmerkungen des Verletzten: Laut Ärzten dauert es ca. zwei Wochen bis ich wieder halbwegs fit bin. Auch derzeit gehe ich noch auf Krücken und muss regelmäßig zur Kontrolle ins Spital ob sich die Wunden entzünden.